Franches-Montagnes, BLN-Gebiet 1008
1. Begründung der nationalen Bedeutung
1.1 Abwechslungsreiche Landschaft, charakterisiert durch ein Mosaik aus Wäldern, baumbestandenen Weiden und Moore. In die Landschaft eingebettete kleine Dörfer und Einzelhöfe.
1.2 Traditionelle Wald-Weidewirtschaft des Haut-Jura mit Rinder und Pferden
1.3 Vielgestaltige Moorlandschaften mit teilweise gut erhaltenen Hochmooren
1.4 Mehrere seltene Waldgesellschaften, z.B. Moorbirken und Moorkiefern mit Erlenbruchwald

2. Charakter der Landschaft

Auf einer Höhe von ca. 1000 m ü.M. liegt das Hochplateau der Freiberge (Franches-Montages) mit seinen typischen Juraweiden. Die Landschaft des Hochplateaus zeichnet sich aus durch ein Mosaik aus natürlichen Lebensräumen (Wälder und Moore) und den in traditioneller Weise genutzen Landwirtschaftsbereiche. Als Naturschutzgebiet sticht der Etang de a Gruère heraus, ein Moor mit See, mit gut erhaltenem Moorwald und reichhaltigen Streu- und Moorwiesen.

Auszug aus der BLN-Dokumentation  © BAFU
Am meisten fasziniert mich in dieser Region die Moore. Neben dem bekannten Etang de Gruère gibt es noch einige grössere und kleinere Moore und Hochmoore in den Freibergen. Das fazinierende an einem Hochmoor ist, dass es eine sehr spezieller Lebensraum ist, der von den Pflanzen, die dort wachsen, entsprechende Anpassungen verlangt. Ein Hochmoor wird durch Torfmoose gebildet, die in Regentümpel über einer wasserunduchlässigen Schicht im Boden gedeihen. Ohne Kontakt zum Grundwasser, nur durch Regen gespeist, bleibt das Wasser in einem Moor sehr nährstoffarm und ist wegen denTorfmoosen sauer. In diesem Milieu können nur wenige Spezialisten gedeihen und so wird aus den abgestorbene Moose kein Humus gebildet sondern Torf. Die Torfschicht kann im Laufe der Jahrtausende mehrere Meter hoch werden und wölbt sich in der Mitte des Moores auf, deswegen heisst es Hochmoor.

Ein Hochmoor ist ein sehr dynamischer Lebensraum. Wegen es unstehten Wasserpegels kann sich auf Trockeninseln  eine Humusschicht bilden, genug zuerst für Gräser und einjähriges Kraut, später wachsen sogar Moorbirken und Kiefern heran. Wenn die Wurzel dieser Bäume aber dauerhaft ins saure Moorwasser geraten, sterben die Bäume ab, deshalb die vielen Baumleichen, die man bei einem Hochmoor typischerweise sieht.
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